Beim Anflug auf Bali freuen wir uns über den weiten Blick auf den indischen Ozean, wir sehen Strände und Palmen. Und genau das lieben wir auch auf Lombok und besonders auf den Gilis, wenn man sich beim Schnorcheln wie in einem Aquarium fühlt und mit Glück auch einer Schildkröte begegnet. Doch dieses Gefühl, im Paradies gelandet zu sein, hat eine Kehrseite.
Viel Plastikmüll von westlichen Industrienationen wie Deutschland landet in asiatischen Ländern. Indonesien zieht verständlicherweise Konsequenzen und schickt 49 Container zurück – unter anderem nach Deutschland. Umweltschützer in Indonesien dringen auf strengere Einfuhrregeln für Plastikmüll, denn er fügt der Umwelt große Schäden zu. Im Jahr 2018 hatte Indonesien nach Angaben des Handelsministeriums 320.400 Tonnen Kunststoffabfälle eingeführt, im Vergleich zu 128.800 Tonnen im Vorjahr.
Die Müllberge sind eines der größten Probleme in Indonesien. Ganze Dörfer ersticken im Müll. Fernab der Ressorts werden Besucher sehr schnell mit der traurigen Realität konfrontiert: dichter Verkehr aus Scootern und Autos, Luftverschmutzung, Müll am Straßenrand und am Strand, Plastik – das regelmäßig verbrannt wird und sich als giftige Rauchwolke über die Straßen legt.
Hoffnungsvolle Zeichen für den Umweltschutz
Die wenigen Programme für eine geregelte Müllentsorgung stammen von privaten Initiativen und finanzieren sich durch Spendengelder. Oder es sind Aktionen wie die von Restaurants oder der internationalen Schule Nusa Alam auf Lombok, die gemeinsam an Stränden den Müll beseitigen und auch viel Wissen zum Thema Umweltschutz im Unterricht vermitteln.
Auf den Gili Inseln sieht es genauso aus mit dem Müllproblem. Die Initiative NGO Gili Eco Trust verbindet das Schöne mit dem Wichtigen. Sie leisten Aufklärungsarbeit, bieten Recycling-Workshops an, unternehmen Eco-Schnorcheltouren mit ihren Gästen oder sammeln beim Stand-Up-Paddling den Müll auf der Wasseroberfläche ein.
Was man als Gast selbst tun kann:
Stoffbeutel statt Plastiktüten nutzen
wiederbefüllbare Flaschen verwenden
seinen eigenen Müll vorschriftsmäßig entsorgen
Plastiktüten werden reduziert
Zarte Pflänzchen haben wir immerhin bei unserem letzten Aufenthalt auf Lombok bemerkt: In den größeren Supermärkten gibt es keine Plastiktüten mehr und in den anderen wird man zumindest gefragt, ob man eine haben möchte. Es gibt viele Aufräumaktionen an Stränden wie etwa in Senggigi, wo die Einheimischen den Müll mit Booten an Land bringen. Immer weniger Restaurants bieten Strohhalme aus Plastik an, dafür sind sie aus Bambus oder Metall. Gerade auf den Gilis werben große Gemälde für Respekt vor der Umwelt, damit die Schildkröten nicht am Plastik ersticken.
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