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Kulturschock Indonesien? Nein danke!

Aktualisiert: 22. Feb. 2020

Indonesien ist nicht nur weit weg, sondern auch sehr exotisch für westliche Touristen mit ganz anderen Anschauungen. Und natürlich sollte man manche Traditionen und Gebräuche einfach nur vorher wissen, damit man nicht in irgendwelche Fettnäpfchen tritt. Allerdings darf man sich auch nicht wundern, wenn selbst Indonesier sich nicht immer an die eigenen Knigge-Regeln halten. Am besten ist immer die Beobachtung und seine eigenen Erfahrungen zu machen. Das gilt für einen Ausländer in Deutschland schließlich genauso. Aber es sind ja auch die kleinen Geschichten, die man weitererzählt, wenn nicht alles perfekt ist. Und dafür haben Indonesier auf jeden Fall Verständnis!


1. Indonesier lächeln immer, auch wenn sie den anderen gar nicht mögen. Das mag für uns vielleicht ein falscher Charakter sein, aber ein grimmiges Gesicht würde uns im Urlaub auch nicht erfreuen.


2. Man darf auf gar keinen Fall jemanden laut und aggressiv beschimpfen, denn dann verliert der Beschimpfte sein Gesicht, erst recht, wenn es auch noch Zuhörer bzw. Zuschauer gibt. Wenn einem also mal die Hutschnur platzt, lieber sich auf die Zähne beißen.


3. Gegessen wird oft mit den Fingern. Dabei gilt die linke Hand als unrein, und es wird mit der rechten gegessen. Im Warung bekommt man ein Gefäß mit Wasser dazugestellt, damit man zwischendurch seine Finger säubern kann. Füße sind besonders unrein, man darf damit auch nicht auf etwas zeigen, geschweige denn sie im Restaurant hochlegen, auch wenn wir das auf den Gilis oft gesehen haben.


4. Geschenke macht man nicht vor den Augen des Gastes auf, die Reaktion, wenn es nicht gefällt, könnte sonst beleidigend sein. A’an hat beim ersten Mal das Papier aufgerissen und sich wie ein Kind zu Weihnachten gefreut. Novy hingegen sagt uns erst nach unserem Treffen, dass sie sich über unser Geschenk gefreut hat.


5. Es ist auf angemessene Kleidung zu achten. Natürlich lieben wir es besonders als Nordeuropäer, wenn wir uns in tropischer Wärme mal luftig kleiden können. Trotzdem macht es einen Unterschied, ob man am Strand liegt oder sich in der Stadt aufhält. Am Strand sollte man niemals oben ohne liegen und sich nach dem Baden hinter einem Sarong oder auf der Toilette umziehen, schließlich bewegt man sich auf Lombok oder auf den Gilis in einem islamischen Land. Respekt ist also ganz wichtig. Eine lange dünne Hose und ein langer Rock gehören genauso ins Reisegepäck wie eine langärmelige Bluse bzw. ein Hemd, wenn man z. B. bei Einheimischen eingeladen ist oder ein Amt besucht. Auch in einer Shopping Mall gehört es sich einfach nicht, halb nackt herumzulaufen. Besonders in Jakarta ist mir aufgefallen, dass die meisten Frauen sehr bedeckt gekleidet sind. Und die Männer tragen natürlich auch keine Shorts, sondern lange Hosen.


6. Wenn man krank ist, gilt keine Krankenversicherung wie bei uns, sondern man wird gleich zur Kasse gebeten. Deshalb kennt A’an zum Beispiel die Wirkung verschiedener Früchte und Öle. Bevor er zum Arzt geht, probiert er es erstmal auf traditionelle Art und Weise. Oft hilft das viel besser und ist auch noch kostengünstiger.


7. Die Familie zählt am meisten: Deshalb wird man als Tourist mit Kind/Kindern auch fast überall zuvorkommend behandelt. Ist jemand freiwillig nicht verheiratet, löst das in Indonesien Verwunderung aus. Aber die jüngeren Leute, die auch die westliche Kultur kennen, sind da weitaus entspannter. Als Status in offiziellen Papieren gibt es übrigens nur „verheiratet“ („kawin“) oder „noch nicht verheiratet“ („belum kawin“).


Wer sich noch eingehender mit den Sitten und Gebräuchen in Indonesien vertraut machen oder sogar die Sprache lernen möchte, dem empfehlen wir folgende Literatur:

  • Bettina David: KulturSchock Indonesien, REISE KNOW-HOW Verlag

  • Gunda Urban: Kauderwelsch Indonesisch – Wort für Wort, REISE KNOW-HOW Verlag

  • Marjory Linardy: Das kuriose Indonesien Buch. Was Reiseführer verschweigen, S. Fischer Verlag

Wann habt ihr euch zum letzten Mal gelangweilt? Ständig will man produktiv sein und die Zeit möglichst sinnvoll nutzen … Ich schaue jetzt öfter wieder in den Himmel …


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