top of page

Wiedersehen an der Nusa Alam – das hatte ich mir anders vorgestellt



Von Anna


Während Mama mit A’an für ein paar Tage nach Bali geflogen ist, verbringe ich eine schöne Zeit mit Papa. Und ich besuche meine Schule in Mataram. In die Sekolah Nusa Alam bin ich vor einem halben Jahr jeden Tag gegangen, einen ganzen Monat lang. Meine Freunde hatte ich in der Zwischenzeit sehr vermisst, auch wenn wir uns oft über WhatsApp geschrieben haben.


Schon am Abend bevor ich meine Klasse wieder besuche, fahre ich mit Papa zur Nusa Alam. Besonders freue ich mich, meine beste Freundin Avaiya wiederzusehen (die älteste Tochter der Schulleiterin). Mit ihr und anderen Mädchen spielen wir dann noch zusammen auf dem Schulhof. Als ich am nächsten Morgen meine Schuluniform anziehe, bin ich sehr aufgeregt. Es fühlt sich so an, als wäre ich erst gestern dort zur Schule gegangen. Ich packe auch einige Briefe und Geschenke ein, die für die Brieffreunde der Nusa Alam gedacht sind. Über die Freundschaft zwischen den Schulklassen hatten wir im Beitrag "Hamburg und Lombok: Aus zwei Schulklassen werden Freunde" berichtet.


Eine böse Überraschung


Als ich mit Papa im Schulgebäude bin, verabschiede ich mich kurz, denn den Weg zum Klassenraum kenne ich noch gut. Nachdem mich die Lehrerin freudig begrüßt hat, erzähle ich, was in der Zwischenzeit in Deutschland passiert ist, und übergebe meine kleinen Mitbringsel. Ich sehe, wie es den Schülern schwerfällt, nicht gleich die Briefe zu lesen.

Es folgen zwei Stunden Mathe, und ich bin froh, dass ich trotz Englisch alles verstehe. Und dann holt mich die Klassenlehrerin plötzlich aus der Klasse. Da ich ja gerade erst aus Deutschland gekommen sei, wo es viele Corona-Fälle gäbe, müsste ich jetzt sofort abgeholt werden. Eine Anordnung der indonesischen Regierung.


Zum Glück gibt es ein Trostpflaster


Zurück an unserem Haus bin ich super traurig und enttäuscht. So sehr hatte ich mich darauf gefreut, wenigstens einen Teil der Ferien, meine Klasse zu besuchen und am Unterricht teilzunehmen. Ein großes Trostpflaster ist dann aber, dass Avaiyas Familie fast nebenan wohnt, einige Minuten zu Fuß von unserem Haus entfernt. Nun verbringe ich eben meine Freizeit mit ihr. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr an der Nusa Alam wieder "richtig" zur Schule gehen kann.

89 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page