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Können Sie da preislich noch was machen? Über das Handeln in Indonesien

Aktualisiert: 19. Jan. 2020

In Indonesien ist alles sehr viel günstiger als bei uns in Deutschland. Egal, ob man essen geht oder in einem schönen Hotel übernachtet, die Preise sind so niedrig, dass wir es manchmal kaum glauben können. Wenn wir beispielsweise zu viert essen gehen, bezahlen wir in einem guten Restaurant für ein Mittagessen mit Getränken oft nicht mehr als zwölf Euro. Bei uns würde es mindestens das Vierfache kosten.


Verhandeln ist auch Theater spielen


Wenn man sich T-Shirts oder Andenken für zu Hause kauft, verhandelt man die Preise, denn das ist in Indonesien so üblich. Manchmal gehört sogar Schauspielerei dazu. Wenn der Preis der Verkäuferin zum Beispiel zu niedrig ist, tut sie so, als wenn sie weint. Meistens setzt man preislich oben an und trifft sich in der Mitte. Wenn der Anbieter sich nach Verkaufsabschluss allerdings sehr oft bedankt, weiß man, dass noch Luft nach unten war.

Auf jeden Fall ist es gut, die ungefähren Preise zu kennen, denn dann weiß man auch, wo man beim Verhandeln ansetzen kann. Als wir einmal von Ubud aus zu unserem Hotel gebracht werden wollten, nannten wir dem Taxifahrer unsere Preisvorstellung, denn wir wussten, was die Fahrt in etwa kosten durfte. Als der Fahrer mit dem Preis partout nicht heruntergehen wollte, haben wir uns abgewandt und sind weitergegangen. Kurze Zeit später lief der Mann hinter uns her und fuhr uns dann doch für den Preis zu unserem Hotel.


Touristenpreise dreimal so hoch


Auf Lombok wollen A’an, Anna und ich in den Elephant Park. Ich zahle für zwei Erwachsene und ein Kind. A’an sieht mich irritiert an und fragt nochmal genau, was ich denn jetzt bezahlt hätte. Dann spricht er auf Indonesisch mit dem Mann an der Kasse, der mir daraufhin Geld zurückgibt. Später erklärt mir A’an, dass er sich beschwert hätte, weil „seine mom“ mehr als er bezahlen sollte. Deshalb hätte ich das Geld zurückbekommen.

Zahlt man hingegen den Preis wie Indonesier, wird dafür ein höheres Trinkgeld erwartet.


Auf Gili Air gönnen Jörg und ich uns eine Massage in einem Hotel an der Hauptstraße. Als wir uns von Anna und A’an verabschieden, sagen wir nur, dass wir in einer Stunde wiederkommen, denn sie sind gerade mit Kartenspielen beschäftigt. Natürlich verhandeln wir den Preis, aber wir wollen das jetzt auch einfach mal genießen. Später sagt uns A’an, dass es viele Massagestudios im Inselinneren gibt, die nur ein Drittel des Preises kosten. Manchmal verhalten wir uns auch wie typische Touristen und nehmen den bequemsten Weg, der eben nicht immer der beste ist.

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