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In Flip Flops und kurzen Hosen: „Ich bringe die Gili-Kultur nach Jakarta“

Aktualisiert: 21. Jan. 2020



Von A‘an


Am nächsten Tag fahren wir mit einem Blue Bird Taxi zum Unabhängigkeits-Platz (Merdeka Square). Das ist hier die beste Methode voranzukommen und auch nicht teuer. Der Platz ist riesig, und wir müssen lange zu Fuß gehen, bis wir das Denkmal erreichen. Wir machen wieder viele Fotos, von denen ich auch eins meinem Freund schicke. Der schreibt daraufhin: „Warum trägst du keine lange Hose in Jakarta, du siehst ja aus wie auf Gili?“ Recht hat er, ich trage wirklich am liebsten meine neue kurze Hose und Flip Flops, also schreibe ich ihm zurück: „Es wird Zeit, dass jemand die Gili-Kultur nach Jakarta bringt.“ Bei den Worten muss ich selbst lachen. Gar nicht so leicht, zum Eingang zu gelangen, denn der befindet sich weit weg von dem Denkmal. Ein langer Tunnel führt zu einem Museumsbereich mit der Geschichte Indonesiens. Den Aufstieg zur Aussichtsplattform schenken wir uns allerdings, schließlich kann man den gestrigen Blick aus dem 56. Stock nicht mehr überbieten.



Sonst fahre ich immer mit dem Scooter


Es ist dermaßen heiß, sodass wir in einem Warung Kokosnusswasser trinken. Bis zur Moschee Istiqlal, wo Mom mit mir hinmöchte, kann es eigentlich nicht mehr weit sein, aber die Straße führt in einem großen Bogen dorthin. Am liebsten würde ich wieder ein Taxi nehmen, doch Mom besteht darauf, weiter zu Fuß zu gehen. Ich bin das viele zu Fuß gehen gar nicht gewohnt, da ich auf Lombok immer mit dem Scooter fahre. Und tatsächlich spricht uns ein Mann an, der uns mit seinem Scooter bis zur Moschee fahren würde. Mom ist zum Glück einverstanden, und so sind wir im Nu dort.


Moschee-gerechte Kleidung muss sein


Mom ist richtig gekleidet für den Besuch der Moschee, aber ich komme da bestimmt nicht rein. Auf Lombok trage ich einen Sarong, wie das hier üblich ist, weiß ich nicht. Bei der Anmeldung weist mich eine Frau auf meine unpassende Kleidung hin. Wir gehen mit ihr in einen Nebenraum, wo man auch seine Schuhe lassen kann. Aus einer Ecke holt sie ein grünes Gewand, das ich überziehen soll. So etwas habe ich noch nie getragen. Mom ermuntert mich, das Angebot anzunehmen, schließlich wollte sie hauptsächlich meinetwegen in die Moschee, weil sie die größte in Südostasien sei. Während die Frau uns zusammen mit einem anderen Touristen in das Hauptgebäude führt, schlackert das Gewand an meinem Körper. Und immer wenn ich Moms Blick auf mir sehe, muss ich selbst lachen. Mom sagt, ich würde wie ein Oberhaupt aussehen – „von einem indonesischen Stamm“, füge ich hinzu und Mom hält sich die Hand vor den Mund. Auf jeden Fall bedanke ich mich bei der Frau, denn ohne das Gewand hätte ich diese wirklich beeindruckende Moschee nicht besuchen können.


Die schönen Künste dürfen nicht zu kurz kommen


Mom und ich interessieren uns beide für Kunst, ich wollte sogar mal Design studieren und auch Mom hat früher überlegt, Kunst auf Lehramt zu studieren. Deshalb besuchen wir die Nationalgalerie in Jakarta, allerdings fahren wir mit dem Taxi dorthin und auch erst am nächsten Tag. Am besten gefällt mir die Sonderausstellung mit Bildern von Schülern, die bei einem Wettbewerb gut abgeschnitten haben.


Unser Blog wird ein Jahr alt – Grund genug, einmal zurückzuschauen, was die Top 10 waren und gleichzeitig zu erzählen, was jetzt neu ist …

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