Wer kennt das nicht? Man unterhält sich mit jemandem und plötzlich kommt heraus, dass man einen gemeinsamen Bekannten hat. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als sich herausgestellte, dass eine gute Kollegin von mir eine Trauzeugin hat, die meine ehemalige Schulfreundin war und mit der ich damals im Orchester gespielt habe. Und als ich mal mit meinen Eltern im Urlaub auf Gran Canaria war, haben wir einen Arbeitskollegen meines Vaters getroffen. Daran kann ich mich noch gut erinnern. Mein Vater dachte im ersten Moment, er wäre gar nicht weggefahren. Letztes Jahr wiederum haben wir eine Erzieherin aus der Nachmittagsbetreuung von Anna am Gate für den Flug nach Dubai getroffen. Doch besonders gelacht habe ich, als ich beim Geburtstag einer Freundin mit einem der Gäste geplaudert habe und erst nach langem Erzählen und Fragen stellen (wer war damals dein Klassenlehrer? Ging bei dir auch der und der in der Klasse?) festgestellt habe, dass wir für ein Jahr dieselbe Klasse besucht haben. In diesen Situationen denkt man immer, Mensch, die Welt ist echt klein.
Wenn Russland und Indonesien aufeinander stoßen
Netzwerk-Theoretiker sprechen vom sogenannten Kleine-Welt-Phänomen. Der 1967 vom amerikanischen Psychologen Stanley Milgram geprägte Begriff besagt, dass jeder Mensch jeden beliebigen anderen Menschen über durchschnittlich sechs Ecken kennt. Seit Social-Media-Zeiten hat sich diese Zahl sogar noch verkleinert. Zumindest Facebook-Nutzer sind im Schnitt sogar nur über 3,5 Zwischenschritte verbandelt.
Es ist Donnerstag und wir haben wieder Indonesisch Unterricht bei Junita. Sie kommt heute früher als sonst zu uns und wirkt sehr aufgeregt. Man merkt, dass sie uns unbedingt etwas erzählen will, denn sie legt ihren Mantel außergewöhnlich schnell ab. „Ich habe jemanden kennengelernt, den ihr auch kennt, es ist eine Frau, dreimal dürft ihr raten“, sagt Junita lachend. Wir schauen sie verwundert an und sie schiebt sogleich hinterher, „es hat mit meiner Reise nach Kaliningrad, St. Petersburg und Moskau zu tun.“ Da gibt es allerdings nur eine, die mir da sofort einfällt, unsere liebe Freundin Natascha, die ein Reisebüro für Russland führt (Russland Reisen Romanova) und noch dazu Annas Patentante ist. „Natascha?“, frage ich. „Ja genau!“
Auf Anhieb Sympathie füreinander
Beide kannten sich bisher nur vom Hörensagen, weil wir der einen von der anderen erzählt haben. Jetzt wollte Junita eine Gruppenreise buchen, wofür sie ein Visum braucht, hat ins Internet geschaut und ist auf Natascha aufmerksam geworden. An ihrem freien Tag hat sie sich auf den Weg zu ihr gemacht. Sie haben zusammen Tee getrunken und sich auf Anhieb gut verstanden. Erst als Junita erzählt hat, dass sie aus Indonesien kommt, hat Natascha ihr von unserem Blog erzählt und dann ist schließlich alles herausgekommen. Die beiden hätten so laut gelacht, dass die Mitarbeiterin von Natascha hinterher gefragt hat, was denn da losgewesen sei. Das wiederum hat mir hinterher Natascha am Telefon erzählt. Die Welt ist klein. Junita nimmt das gleich zum Anlass, uns zu sagen, dass es auf Indonesisch „dunia kecil“ heißt.
Kinder lieben Biene Maja, nicht nur zu unserer Zeit, sondern auch heute noch. Doch welche Comic-Helden gibt es in Indonesien und kennt man dort auch die Biene Maja? Freut euch auf den nächsten Bericht!
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