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Über ein halbes Jahr ist vergangen, Zeit zum Innehalten: Wenn ich an Lombok denke, dann …

Von Stephie, Jörg, Anna & A'an


Anna: … sehe ich die internationale Schule Nusa Alam vor mir, die ich letztes Jahr besucht habe. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das Gebäude seit März so gut wie leer steht, weil die Schüler seitdem in der Homeschool sind. Mich würde auch mal interessieren, wer jetzt Schulleiter ist, denn Ibu Kathrine lebt seit Sommer mit ihrer Familie in Kopenhagen. Als wir sie im März auf Lombok getroffen haben, kam sie gerade von ihrem Vorstellungsgespräch aus Europa zurück. Ich bin ja mit ihrer ältesten Tochter befreundet und hatte mich einige Male privat mit ihr getroffen. All diese Gedanken machen mich sehr traurig. Andererseits glaube ich fest daran, dass es eine neue gute Zeit geben wird, in der ich mit meinen Eltern ein halbes Jahr auf Lombok leben werde und wir dort glücklich sind.



Anna an der internationalen Schule Nusa Alam

Jörg: … stelle ich mir die Villa Stanley vor. Ohne Gäste muss es dort sehr trostlos sein. So wie in der Erdbebenzeit nur mit dem Unterschied, dass damals alle mit angepackt haben und das Elend schneller „vorbei“ war. Dieter, ein älterer Herr aus Deutschland, lebt ja wenigstens dauerhaft in der Villa Stanley, und jeden Freitag gibt es im Restaurant weiterhin einen Stammtisch der Deutschen, die ebenfalls auf Lombok leben. Es ist schon ein komisches Gefühl, dass „unser“ Haus, das wir jedes Mal mieten, die ganze Zeit leer steht, seitdem wir es im März verlassen haben.



Jörg und Anna in unserem Haus in der Villa Stanley

Stephie: … sehe ich uns vier auf Gili Air vor meinem inneren Auge: Wir essen banana pancake unter einem Bambus-Dach, wir trinken starken indonesischen Kaffee bis auf Anna und A’an, die trinken lieber Tee. Danach gehen wir mit unseren Schnorchelsachen zum Strand und hoffen, eine Schildkröte zu sehen. Auf dem Weg treffen wir noch einen von A’ans Freunden. Wir lachen … Unvorstellbar, dass jetzt alles leer ist. Es war ja schon im März sehr leer und wir wurden am Abend fünfmal angesprochen, ob wir nicht in das jeweilige Restaurant einkehren möchten. Trotzdem gab es Live-Musik und andere Touristen. Jetzt sind nur wenige Locals dort und manchmal lässt sich ein Westler auf Gili Air blicken, der ein Visum hat, weil er etwa als digitaler Nomade länger in Indonesien sein darf.



Zu viert auf Gili Air: Spaß im Pool

A’an: Wenn ich an Lombok und die Gilis denke, dann erinnere ich mich an die schönen Momente mit Jörg, Anna und Mom. Ich wünsche mir so sehr, dass wir bald wieder zusammen sein können … Und ich denke daran, wie meine Freunde und ich mit den Gästen zusammen gegrillt haben. Es war ein Schock für uns alle, als keine internationalen Touristen mehr kommen durften. Unser Leben hat sich komplett verändert: Wir müssen noch viel stärker als zuvor ums Überleben kämpfen und gleichzeitig den Respekt für einander bewahren, was nicht immer einfach ist. Dort auf Gili, wo jetzt alles leer ist, fühlt es sich irgendwie unheimlich an. Kaum zu glauben, dass dort so viele ausgelassene Parties stattgefunden haben. Wir hoffen wirklich, dass wir unseren besten Service bald wieder anbieten können, den Gästen alle Wünsche erfüllen und ihnen unsere schönsten Plätze zeigen können. Wir wünschen uns so sehr, dass sie alle zurückkommen, wenn die Situation wieder besser ist.



Grillen mit Gästen auf Gili Trawangan

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