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Mein erster Schultag an der Sekolah Nusa Alam auf Lombok

Von Anna


Im Vorwege habe ich mir oft Gedanken gemacht, wie es in meiner neuen Klasse wohl sein wird. Muss ich mich vorn hinstellen und erzählen, wer ich bin? … Daran denke ich jetzt auch nach dem Aufwachen. Als ich nach dem Anziehen auf die Terrasse komme, riecht es nach Pfannkuchen und ich freue mich über ein so leckeres Frühstück. Da ich noch keine Schuluniform habe, trage ich meinen roten Rock und ein rosa Poloshirt.


A’an hilft mir mit dem Motorradhelm, und dann geht es auch schon los. Mama und Papa fahren hinter uns die Hauptstraße entlang Richtung Mataram. Ich finde den Schulweg sehr interessant, denn es geht vorbei an einem großen Markt, wo auch Pferdekutschen stehen, und wo es ziemlich lebhaft zugeht. Das letzte Stück ist es ruhiger, und ich sehe schon das weiße Schulgebäude aus der Ferne. Ich spüre die Aufregung je näher wir kommen. Mit Mama und Papa zusammen begrüßen wir die Schulsekretärin, Ibu Yuyun, die mich freudig in den Arm nimmt (A’an wartet solange draußen). Es fühlt sich an, als hätten wir uns gestern zuletzt gesehen, dabei ist es schon ein Jahr her, als wir das erste Mal meine Schule besucht haben.


Die Tochter der Schulleiterin zeigt mir alles


Wir gehen in das Schulgebäude und auf einmal steht die australische Schulleiterin Ibu Katherine vor mir und begrüßt mich und meine Eltern. Sie stellt mir ein Mädchen aus meiner Klasse vor, sie heißt Avaiya und hat lange blonde Haare, denn sie kommt eigentlich aus Dänemark (ihr Vater ist Däne). Später erfahre ich, dass sie die älteste Tochter der Schulleiterin ist. Avaiya sagt mir, worauf ich achten muss. Zum Beispiel, dass man seine Schuhe auszieht, und wo man sie dann hinstellt. Sie zeigt mir alle Fachräume in den verschiedenen Etagen, bis wir in der dritten endlich bei unserem Klassenraum angekommen sind. Meinen Schulrucksack, den ich aus Hamburg mitgebracht habe, hänge ich an einen Haken. Bevor der Unterricht beginnt, stellen wir uns vor dem Klassenraum hintereinander auf. Meine beiden Klassenlehrerinnen begrüßen uns und plaudern dann noch mit meinen Eltern, während ich mich mit den anderen Schülern bekannt mache.


Ich verabschiede mich von Mama und Papa. Mama werde ich erst am Freitag wiedersehen, da sie mit A’an nach Jakarta fliegt. Und dann beginnt meine erste Schulstunde auf Lombok: Im Klassenraum setzen wir uns im Kreis hin, wer will holt sich ein Kissen. Ich werde kurz vorgestellt, den Rest muss ich erzählen, z. B. welche Sprachen ich spreche. Russisch finden alle interessant, sodass ich was übersetzen soll, das dann alle nachsprechen. Der Übergang zum Unterrichtsfach Englisch ist irgendwie kaum zu erkennen, aber ich vergesse auch schnell, dass ich jetzt in Indonesien zur Schule gehe. Alle sind super lieb und herzlich. Ach ja, und ich trage auch schon die Schuluniform zur Hälfte. Wir brauchen nur noch einen braunen Rock, denn so einen haben sie zurzeit nicht in meiner Größe. Nach der Pause, in der wir unsere mitgebrachten Sachen essen können, geht es weiter mit Mathe und ich freue mich, dass die Aufgaben so leicht sind.


Meine besonderen Tage mit Papa


Für die Mittagspause kann man indonesisches oder westliches Essen bestellen. Ich habe mir das zweite ausgesucht. Wir essen draußen auf unserem Pausenhof und Sportplatz, der von Palmen umgeben ist. Die ganze Zeit spreche ich jetzt Englisch, was am ersten Tag noch ganz schön anstrengend ist. In der letzten Stunde habe ich Religion, was eigentlich auf Indonesisch unterrichtet wird. Es gibt aber zum Glück auch eine kleine Gruppe, in der wir auf Englisch über Fragen in der Welt sprechen können. Dort bin ich mit meiner neuen Freundin Avaiya zusammen. Als wir um drei Uhr Schulschluss haben, wartet Papa schon auf einem der Sofas. Wir gehen zusammen zu unserem Scooter, und ich habe mir fest vorgenommen, die besonderen Tage allein mit Papa zu genießen. Zu Hause wollen wir erst einmal in unseren Swimmingpool springen, bevor es an die Hausaufgaben geht.


Für vier Tage geht es für Stephie und A'an nach Jakarta, Indonesiens Hauptstadt. Es ist A'ans zweiter Flug, den er dieses Mal wenigstens nicht allein meistern muss. Im nächsten Beitrag erfahrt ihr, wie er die Anreise erlebt hat ...

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