Obwohl wir schon lange wieder in Hamburg sind, schreibt A‘an noch immer jeden Tag, er nennt mich „mom“, was ich vom Alter her auch durchaus sein könnte. Für einen Indonesier bedeutet diese Anrede aber auch Respekt für die ältere Person. Unsere Tochter ist für ihn wie eine Schwester, so dass er sie nur noch „my sister“ nennt.
Mit allen Sinnen
Woran liegt es eigentlich genau, dass wir unbedingt nach Indonesien zurück wollen? Und das schon zum dritten Mal! Natürlich wollen wir A'an wiedersehen, aber warum fühlen wir uns in Indonesien so wohl? Zuallererst mögen wir die Mentalität der Indonesier. Sie sind meistens sehr höflich und offen gegenüber Touristen, wollen immer gleich wissen, wie es einem geht, wo man herkommt und wie lange man bleibt. Wenn man mit ihnen näher ins Gespräch kommt, interessieren sich viele auch für unser Land und können sich nicht vorstellen, dass es so etwas wie Schnee gibt. Auch geben die Menschen einem das Gefühl von Sicherheit, sodass man sich am Urlaubsort sehr gut fallen lassen kann. Natürlich mögen wir auch das durchgehend warme Klima. Dadurch kann man mit leichtem Gepäck anreisen, denn man braucht noch nicht einmal für Abends eine Jacke. Die Unterwasserwelt ist so bunt, dass man denkt, in einem riesigen warmen Aquarium zu schwimmen, und auch an Land sind all die schönen Blumen sehr farbenprächtig. Vielleicht auch, weil alle Sinne angesprochen werden, hat sich Indonesien in unsere Seele eingebrannt. Es ist ein einfaches unbeschwertes Reisen, wenn man einmal von dem langen Flug absieht.
"I give you full happy"
Wir sehnen uns danach, A'an noch besser kennenzulernen, machen Video-Calls und senden Sprachnachrichten. Zwei Monate später buchen wir Flüge für den nächsten Sommer 2018 – dieses Mal wollen wir nicht nur nach Bali, sondern auch nach Lombok. In die Nähe des Heimatdorfes unseres Freundes. „I give you full happy“, schreibt er, und ich bin schon neun Monate vorher aufgeregt.
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