Interview mit Anna
Anna, du bist nächstes Jahr 14 und möchtest ein halbes Jahr auf Lombok verbringen und dort zur Schule gehen. Wie kam es zu der Idee?
Wir waren ja schon einen Monat dort, aber die Zeit ging so schnell vorbei, dass wir hinterher dachten, es wäre toll, mal länger im Ausland zu leben. In Hamburg besuche ich eine bilinguale Klasse mit dem Schwerpunkt Englisch, und die Lehrer begrüßen es sehr, wenn man mal ein Semester im Ausland verbringt oder sogar ein ganzes Jahr. Da ich die Schule auf Lombok schon kenne und es uns auf der Insel so gut gefällt, bietet sich das gut an. Außerdem möchte mein Vater auch mal gern eine Auszeit nehmen und meine Mutter das halbe Jahr in ihrem neuen Job als Deutschlehrerin Erfahrungen sammeln. Es ist sozusagen eine Familiensache.
Wie war das damals für dich, als du die internationale Schule Nusa Alam besucht hast?
Ich war ja erst elf Jahre alt und musste mich an das Schulleben dort gewöhnen. Der Unterricht begann immer um neun Uhr. Und wenn ich etwas zu früh war, habe ich mit meinen Freunden, die schon da waren, Tischkicker gespielt. Freundschaften habe ich sehr schnell geschlossen, denn die Schüler waren alle sehr aufgeschlossen. Man musste vor dem Unterricht die Schuhe an einem Ort abstellen und ist überall in Socken herumgelaufen auch draußen auf dem Rasen. Man hatte in den Klassenräumen nur wenige Tische und saß oft auf dem Boden auf Kissen. In der Mittagspause konnte man zwischen westlichem und indonesischem Essen wählen, ich hatte immer westliches Essen (lacht), es war hochwertig und lecker. Der Sportunterricht wurde strikter durchgezogen als in Deutschland. Man lief mehrere Runden und machte danach noch Fitnesseinheiten und das bei dreißig Grad. Insgesamt hat es mir dort sehr gut gefallen, denn man fühlte sich dort wie in einer großen Familie und war immer willkommen.
… und was wünschst du dir für deinen Aufenthalt im nächsten Jahr?
Die meisten meiner Freunde sind in den letzten Jahren weggezogen, weshalb ich mir wünsche, schnell wieder neue Freunde zu finden. Außerdem wünsche ich mir natürlich Präsenzunterricht, denn in Indonesien hatten die Schüler noch länger Homeschooling als wir in Deutschland. Es wäre gut, wenn ich in den Fächern gut mitkomme, besonders Naturwissenschaften versteht man auf Englisch oft schwer. Ansonsten möchte ich einfach offen sein, für das, was kommt.
Im Juli hast du den neuen Schulleiter Peter Greener an der Nusa Alam getroffen, wie war dein Eindruck von ihm?
Er war sehr freundlich und sehr interessiert an meiner Person und hat sich Zeit genommen, um mit uns über das halbe Jahr zu sprechen. Er hat mir Tipps gegeben, wie ich gut in den Schulalltag reinkomme und auch meine Aussprache im Englischen gelobt. Er kommt aus Australien, aber hat schon in aller Welt unterrichtet. Leider konnte ich an dem Tag meine Lehrerinnen nicht treffen, da eine in Elternzeit war und die andere frei hatte. Als ich nach dem Gespräch nochmal durch das Schulgebäude gegangen bin, habe ich mich an die Zeit vor zwei Jahren erinnert und mich darauf gefreut, dort wieder zur Schule zu gehen.
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