Zum gemütlichen Start unserer Urlaubswoche auf Gili Air mieten wir für eine Stunde Bretter, um zu viert Stand Up Paddling zu machen. Als Surfer macht A’an natürlich die beste Figur, während Anna, Jörg und ich versuchen, auf unseren Brettern überhaupt aufrecht stehen zu bleiben. Nach den ersten Metern fällt Jörg ins Wasser und ich muss lachen. Unkonzentriert wie ich bin erwischt auch mich die Strömung und schneller als ich denken kann, verhake ich mich mit meinem Brett in einem dieser typischen indonesischen Boote, die auf Kufen stehen. Durch meinen Kopf schießt nur ein Gedanke: Bloß nicht verletzen.
Die Strömung verhindert ein gemütliches Paddeln
Deshalb konzentriere ich mich ausschließlich darauf, wieder aus der „Umarmung“ des Bootes frei gelassen zu werden. Nach einer Weile gelingt es mir zum Glück, und ich stelle mich wieder auf mein Brett. Einige Meter weiter stoße ich auf Jörg, der mich etwas verzweifelt ansieht. Ich überlege kurz, wo Anna und A’an sind, halte Ausschau und erkenne sie schließlich etwas entfernt von uns. Jörg ruft A’an hinterher, er möge bitte auf Anna aufpassen. Er entgegnet, dass er das selbstverständlich machen werde. Die Strömung ist so stark, dass sie allein nicht gegenankommt.
Erst jetzt merke ich, dass ich unsere nagelneue Unterwasserkamera verloren habe. Wahrscheinlich ist es am Boot passiert, als ich ins Wasser gefallen bin. Wir haben sie noch nicht einmal richtig eingeweiht. Gerade billig war sie auch nicht. Jörg ist sauer und paddelt im Liegen zurück zum Ufer. Anna und A’an sind inzwischen nur noch als kleine Punkte parallel zum Ufer in Richtung Hafen zu erkennen. Ich bewege mich mit dem Brett zum Ausgangspunkt, allerdings im Stehen und kaum vorankommend.
Auf der Suche nach Anna und A‘an
Irgendwann habe auch ich genau wie Jörg das Ufer erreicht. Nachdem wir die Bretter abgegeben haben, rennen wir den Weg am Ufer entlang. Ich bin ganz außer Atem, mache mir nun richtig Sorgen um die beiden, da wir sie immer noch nicht sehen. Und dann endlich finden wir sie. Auch A’an und Anna sind erfreut, dass wir nun wieder zu viert sind. A’an hatte zwischenzeitlich beide Bretter zusammengebunden, bis sie dann einfach im flachen Wasser stehen geblieben sind, um auf uns zu warten.
Während Anna und ich zu Fuß zu unseren Sachen zurückgehen, bringen die Männer die Bretter paddelnd zum Verleiher zurück. A’an lächelt zu uns herüber, und ich bin dankbar, dass man sich so gut auf ihn verlassen kann und wir unsere erste Probe bestanden haben. Die Kamera ist leider so tief gesunken, dass sie so oder so nicht mehr funktionieren würde. Doch viel wichtiger ist, dass wir alle wohlauf sind.
Am Abend kaufen wir eine wasserdichte Hülle für mein Handy, damit wir trotzdem Fotos im und am Wasser machen können. Mein Blick schweift hinüber zum Meer, wo gerade eine Gruppe von Leuten ganz sacht auf Brettern über das ruhige Wasser gleitet. So kann es auch gehen, denke ich und lächle.
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